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Routing

Routing ermöglicht Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken und ist daher ein elementarer Bestandteil des Internets. Unter Routing versteht man die Suche nach dem geeignetsten Weg durch verschiedene Netze vom Ursprungs- zum Zielrechner. Dieser Weg führt meist über mehrere Router.
Ein Router ist ein Rechner, der Daten zwischen verschiedenen Netzen transportiert. In der IP-Terminologie werden Router auch als Gateways bezeichnet 2.4.
Jeder Router muß Entscheidungen treffen, in welches physikalische Netz ein Paket weitergeleitet werden soll 2.5. Zu diesem Zweck existieren sogenannte Routing-Tabellen.

Es wird zwischen drei Arten des Routing unterschieden:

  1. Minimal routing
    In einem einfachen Netzwerk ohne Anbindung zu anderen Netzen und ohne Subnetze genügt normalerweise eine minimale Routingtabelle. Sie enthält nur zwei Einträge: Die Loopback-Route und das eigenen Netz. Bei den meisten UNIX-Betriebssystemen wird diese Tabelle beim Systemstart automatisch durch ifconfig (Konfiguration der/des Netzwerkinterfaces) erzeugt 2.6.

  2. Static routing
    Wenn ein Netzwerk nur durch einen Router mit der Außenwelt verbunden wird, ist diese Methode die beste Wahl. Beim statischen Routing erzeugt der Systemadministrator die Routing-Tabelle ,,von Hand`` (unter UNIX mit dem Befehl route). Statische Routing-Tabellen können sich nicht auf Änderungen im Netzwerk entsprechend anpassen, z.B. wenn eine Route ausgefallen ist. Der Administrator muß entsprechend reagieren und die Tabelle editieren.

  3. Dynamic routing
    In komplexen Netzwerken ist statisches Routing nicht mehr praktikabel. Dynamische Routing-Tabellen werden durch Informationen, die verschiedene Router mit Hilfe von Routing-Protokollen austauschen, erzeugt.
    Routing-Protokolle haben nicht nur die Aufgabe, auf eine Backup-Route umzuschalten, wenn die Hauptroute ausgefallen ist, sondern auch den ,,besten`` Weg zu einem Ziel zu finden.
    In jedem Netzwerk, das mehr als einen Weg zu einem Ziel zur Verfügung hat, sollte dynamisches Routing eingesetzt werden, d.h. Routing-Protokolle.

Bei den Routing-Protokollen unterscheidet man zwischen interior (interne) und exterior (externe) Protokollen. Das Internet wurde in den 80er-Jahren in mehrere sogenannte ,,Autonome Systeme`` (AS) aufgeteilt. Salopp ausgedrückt ist ein autonomes System eine größere Anzahl von Routern und Netzwerken unter einer gemeinsamen Verwaltung.
Innerhalb autonomer Systeme werden interior-Routing-Protokolle eingesetzt, um Routinginformationen auszutauschen. Zwischen autonomen Systemen erledigen exterior-Routing-Protokolle den Informationsaustausch.
Weiterführende Informationen zum Routing im Internet findet man in [Huit].



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Klaus Bauer 1999-10-20