Ein häufiges Argument von Hackern ist, daß sie einer Ethik folgen, die besagt, daß alle Informationen frei zugänglich sein sollten. So etwas wie Datenschutz dürfe es nicht geben, Informationen gehören allen, nur so seien sie kontrollierbar. Der Begriff des geistigen Eigentums wird von ihnen abgelehnt.
Wie wird diesem Argument nun begegnet? Nun, hier ist es sehr einfach mit der Privatheit und Privatsphäre zu argumentieren. Denn obige Datenfreiheit macht es faktisch unmöglich, irgendeine Art von Privatheit von Daten aufzubauen. Dies macht es dann auch schwierig, überhaupt eine individuelle Privatsphäre zu haben, denn jeder kann persönliche Daten abrufen, verändern und löschen. D.h. jeder Mensch ist hilflos dem bösen Willen einer anderen Person ausgeliefert (kann sich aber auch beliebig über andere Menschen informieren, aber ob das immer ein Vorteil ist, sei dahingestellt, A.d.V).
Dies ist also eher eine Grundhaltung, die ihre Rechtfertigung in einer perfekten Welt mit gutherzigen Menschen finden würde. Aber unsere heutige Gesellschaft ist so aufgebaut, daß jeder sich auf die Richtigkeit der Daten verlassen muß. (Was würde passieren, wenn jeder meinen Kontostand auf 10.000.000DM Soll setzen könnte und ich erst immer meinen Kontostand verändern müßte, wenn ich mich an den Geldautomaten wage?)
Oftmals werden auch ökonomische Argumente ins Feld geführt. Programme, die Millionen DM an Entwicklungskosten verschlungen haben, könnten bei völliger Informationsfreiheit einfach kopiert werden und würden sich so niemals amortisieren. Es wird also argumentiert, daß es Datensicherheit geben muß, solange es eine gewinnorientierte Ökonomie gibt. Diese Argumentation ist sicherlich stichhaltig.
Die Haltung, daß Computereinbrüche
zu rechtfertigen sind, da alle Informationen frei sind, wird also im Allgemeinen
als naiv und weltfremd abgelehnt.