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den Fortschritten
Gibt
es den ,,Hacker``?
Ein Problem bei all den Betrachtungen
über Hacker ist die Frage, ob Hacken ein spezifisches Phänomen
einer bestimmten Personengruppe, sozialen Schicht oder ähnlichem ist.
Wenn dies so wäre, könnte man dort zur Lösung ansetzen,
wo dieses Phänomen beheimatet ist. Diese Frage scheint uns jedoch
nicht beantwortbar zu sein, denn die Hacker kommen aus allen Gruppen und
Schichten. Es gibt unserer Meinung nach keinen typischen Hacker. Jeder
Fall von Computerkriminalität hat einen eigenen individuellen Hintergrund.
Es scheint jedoch ein paar allgemeine
Tendenzen zu geben, die da sind:
-
Hacker sind meist (aber nicht immer)
jugendlich.
-
Hacker weisen sehr oft eine überdurchschnittliche
Intelligenz auf.
-
Hacker leben oft in Elternhäusern,
in denen sie vernachlässigt werden, so daß der Computer als
Elternersatz dienen muß
.
Das Hacken und erwischt werden, ist in diesen Fällen oft auch
ein Hilfeschrei, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
-
Hacker gehören meist einer Außenseitergruppe
an (siehe MIT), die sich über den Gebrauch des Computers miteinander
identifiziert und häufig auch kennengelernt hat.
Aber zu jedem Fall, der zu obigem Schema
passt, gibt es jedoch bestimmt auch einen, der ganz und gar nicht dazu
gehört. Es kann jedoch nicht geleugnet werden, daß bei aller
Technik, die bei diesem Phänomen im Spiel ist, es auch eine ausgeprägt
soziale Komponente gibt. Es darf also nie die Person hinter der Tat vergessen
werden. Ansonsten macht man es sich deutlich zu einfach. Es gibt kein Schema
und keine Schublade, in die man das Hacken stecken kann, obwohl gerade
die Medien versucht haben, eine solche Schublade zu erfinden.
Guido Rößling
Tue Nov 21 16:05:48 MET 1995