Die beiden Gruppen begegneten sich
auf dem Internet. Sie vermischten sich dort bei ihren Expeditionen und
wurden zu der einheitlichen Gruppe der Hacker. Zusätzlich wurde durch
die billigeren und einfacher zu bedienenen Computer auch die Zahl derer
größer, die auf die Rechnernetze drängten. Dadurch änderte
sich aber auch der Anspruch an diesen ,,Sport``. Immer mehr Leute ohne
einen, wie auch immer gearteten, kulturellen
Hintergrund verfügten nun über einen Zugang zu Rechnersystemen.
Es ist nur verständlich, daß hieraus eine neue Dimension des
Computermißbrauchs erwuchs: Immer mehr Diebstahl, Computerspionage,
Software-Piraterie und ähnliches machte sich breit. Dies brachte die
ganze Szene in Verruf. Als Beispiel sei hier der schon erwähnte ,,KGB-Hack``
zu nennen.
Es gab dann auch Gegentendenzen, gerade aus dem Bereich der traditionellen Hacker. Nicht ohne Grund entwickelten sich Motivationen zum Hacken wie die in Kapitel 3.1.2 genannte. Es ging darum, einen Ruf zu retten, der allerdings schon damals relativ fragwürdig war. Sie sahen sich aber trotzdem als Widersacher des Computermißbrauchs. Es kann somit durchaus ein gut gemeinter Anspruch an die eigene Tätigkeit als Hacker unterstellt werden.
Der Computer wurde auch dazu benutzt, Macht auszuüben. Man hatte die Macht, Daten zu verändern, Daten zu löschen, Daten zu lesen, andererleute Benutzerkennung dazu zu mißbrauchen, um unter deren Namen Unsinn anzustellen (sei es nur, daß mit deren E-Mail-Adresse böse Scherze gemacht wurden), ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, denn es fiel fast immer auf den jeweiligen Besitzer der Benutzerkennung zurück. Man konnte aber auch Leute mit persönlichen Daten erpressen, oder androhen, daß Geschäftsgeheimnisse verraten werden. Der Computer bot damit eine schier unbegrenzte Möglichkeit, Einfluss auf Menschen zu nehmen. Dies geschah immer mit dem Schutz des Vermittlers (und Werkzeuges) Computer. Dieser machte es auch fast unmöglich die Tat zurückzuverfolgen; meist waren es Überheblichkeit und Fehler der Hacker, die solche Taten auffliegen ließen.
Es zeigte sich auch und zeigt sich auch heute noch, daß das Internet nicht kontrollierbar war oder ist. Es erscheint bis heute unmöglich, einen wirksamen Schutz gegen Mißbrauch auf dem Internet zu errichten. Die einzige Möglichkeit scheint zu sein, sich immer neue Sicherheitskonzepte zu überlegen, um unerwünschte Eindringlinge vor der Tür zu halten.
Dadurch, daß die Sicherheitsvorkehrungen immer geschickter wurden, wurde auch die Gefahr für die Eindringlinge größer. Diese versuchten nun oftmals selbst Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, indem sie androhten, Computerdaten zu zerstören, wenn sie verfolgt würden. Damit wollten sie engagierte Systemverwalter zum Stillhalten zwingen. Oftmals haben Eindringlinge auch aus purer Zerstörungswut oder auch aus ,,politischen`` Motiven Computersysteme zerstört. Diese Gruppe wurde dann ,,Crasher`` genannt, die bei den anderen Hackern, die friedlich waren, verpönt und verachtet waren.
Niemals geändert hat sich die Neugierde, in fremde Computersysteme einzudringen, den anderen zu zeigen, was man selber alles kann, einfach auszuprobieren, was möglich ist oder angebliche Sicherheitslücken spektakulär bekannt zu machen.
Insgesamt hat sich also der Begriff ,,Hacker`` von einem anfänglichem Kompliment für die Tastenvirtuosen zu einem Schimpfwort gewandelt, mitbedingt durch den rasanten Fortschritt in der Computertechnologie.
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses
Problem in der Zukunft weiterentwickeln wird. Wird es möglich sein,
in der Zukunft Hacken zu verhindern, oder gar die Täter und Täterinnen
zur Verantwortung zu ziehen?