Karl Koch’s Vater schenkte Karl zu
seinem 14. Geburtstag das Buch „Illuminatus – Der goldene Apfel" von Robert
Anton Wilson. Karl war fasziniert und glaubte an eine weltweite Verschwörung
der Illuminaten, ihre Zahl 23 und deren Quersumme 5. Er identifiziert sich
mit dem Romanhelden „Hagbart Celine", welcher die Welt zu retten versucht!
Karl ist 19, als sein Vater stirbt,
er erbt 240 000 DM, welche er mit seiner Schwester teilt. Einen Teil des
geerbten Geldes gibt er für einen PC und einen Akustikkoppler aus,
mit dem er in das damalige „Internet" unter dem Pseudonym „Hagbart Celin"
entflieht!
1985 lernt er die Computerhacker Pengo , Urmel und den Programmierer DOB kennen! Wie ihr Vorbild John Drapper (alias „Captain Crunch", einer der ersten Hacker) dringen sie in fremde Computer ein.
Pedro, ein Freund von DOB, kam auf die Idee, gehacktes US-Rechner Material an den KGB zu verkaufen. Kurz entschlossen fährt er nach Ost-Berlin in die russische Botschaft, unterhält sich mit dem KGB–Mann Sergej über mögliche Geschäfte und vereinbart eine Probelieferung. Karl, Urmel und Pengo hacken auf einem Atari los, löschen die Hackbefehle und übergeben das Material an Sergej. Nach einer Prüfung des Materials in Moskau bekommen sie 30 000 DM.
Alle weiteren Treffen mit der russischen Botschaft finden in der Firma Mata Novic statt. Pedro soll nur noch mit der S-Bahn kommen.
Nach Hausdurchsuchungen von Hackern verschmelzen Karl’s irreale Vorstellungen mit der Realität. Er und Pengo hören auf zu hacken, für sie ist der Reiz vorbei.
Da DOB nicht hackt und Pedro nur als Vermittler fungiert, hackt Urmel alleine weiter. Um die hohen Ferngesprächskosten zu senken, baut er die Verbindung über den Unirechner in Bremen auf.
In den USA wird der Systemanalytiker Clifford Stoll auf den Verlust von Rechenzeit im Wert von 75 Cent aufmerksam. Er zeichnet die Hackaktivitäten auf, insgesamt 450 Einbrüche hält er fest. Urmel hat ein Programm namens „.d" entwickelt, welches ihm SUPERUSER–Rechte verschafft.
Stoll hat inzwischen das FBI eingeschaltet. Mehrere Fangschaltungen finden statt, doch Urmel ist immer nur kurze Zeit „online", so dass er über die weite Distanz nicht ermittelt werden kann.
Clifford Stoll legt ein großes Datenpaket aus, Urmel will es downloaden und die Fangschaltung funktioniert. Am 23. Juni ’87 wird Urmel‘s Wohnung von BKA Angestellten durchsucht. Da Urmel alle Daten verschlüsselt hat, kann ihm nichts nachgewiesen werden. Obwohl er unter polizeilicher Beobachtung steht, hackt er weiter!
Nach etlichen Artikeln in der US-Presse fliegt Urmels Pseudonym auf. Deutsche Reporter sind ihm auf den Fersen. Als sie bei ihm nicht weiterkommen, stoßen sie auf Karl Koch! Karl war längst nicht mehr an den KGB-Hacks beteiligt und lebte nach psychischen Problemen in einem betreuten Wohnheim.
Am 1. März 1989 kommt das Ende der KGB-Connection. Über 100 Polizisten durchsuchen bundesweit vier Wohnungen. Auch Karl wird festgenommen, kommt aber nach zwei Stunden frei, als sich herausstellt, dass er Kronzeuge ist!
Am 25. 5. 1989 wird Karl’s verbrannte
Leiche in einem Waldstück gefunden, am 23. 5. 1989 war sein Todestag.
Bis heute ist unklar, ob es Selbstmord oder ein Attentat war!