Das ISO/OSI-Referenzmodell



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Das ISO/OSI-Referenzmodell

  Die Kommunikation zwischen Rechnern in offenen, heterogenen Systemen wird in der Regel anhand des sog. ISO/OSI-Referenzmodells beschrieben. Dies teilt die Aufgaben, die bei der Datenkommunikation zwischen zwei Anwendungen auf unterschiedlichen Rechnern anfallen, sieben aufeinander aufbauenden Schichten zu. Dabei bietet jede Schicht ihre Dienste der nächst höheren Schicht an und kann ihrerseits die Dienste der direkt unter ihr liegenden Schicht in Anspruch nehmen. Die Aufgabenverteilung der Schichten im ISO/OSI-Modell ist wie folgt:

  1. Die Bitübertragungsschicht:
    Innerhalb der Bitübertragungsschicht physical layer werden die elektrischen, mechanischen, funktionalen und prozeduralen Parameter zur Steuerung des physikalischen Übertragungsmediums innerhalb des Kommunikationssytems festgelegt. Die Grundfunktion besteht in der Bereitstellung der physikalischen Verbindung und deren kontinuierlicher Betriebsbereitschaft.

  2. Die Sicherungsschicht:
    Mit Hilfe der Sicherungsschicht data link layer wird die Übertragung zwischen zwei Rechnern auf den einzelnen Teilstrecken des gesamten Übertragungsweges gesichert. Notwendige Funktionen sind: Segmentieren, Kontrollieren und die Behandlung von Fehlern. Sie wird nach [Krü86] in zwei Unterschichten unterteilt:
    1. Medium Access Control (MAC): Zugriff auf das Übertragungsmedium
    2. Logical Link Control (LLC): Verwaltung der logischen Verbindungen, Aufgaben der Fehlererkennung und der Flußkontrolle.

  3. Die Netzwerk- oder Vermittlungsschicht:
    Die Vermittlungsschicht network layer übernimmt den Verbindungsaufbau zwischen zwei beliebig miteinander verbundenen Rechnern (Routing). Dies umfaßt die Bereitstellung geeigneter Adressierung, die Vermittlung, den Verbindungsaufbau und -abbau, Rücksetzung, Unterbrechung, Fehlererkennung und den transparenten Datentransport zwischen den Netzwerkendpunkten. Unter den Aspekt Transparenz fallen Anpassungen der Eigenarten verschiedener Sicherungsschichten und auch Anpassungen an die sich ändernden Netzwerktopologien.

  4. Die Transportschicht:
    Sie garantiert die netzwerkunabhängige, gesicherte Übertragung von Daten transport layer zwischen zwei Prozessen. Dazu gehören der Aufbau und Unterhalt der Verbindung, Multiplexing, Fehlerbehandlung und das Ordnen der Daten.

  5. Die Sitzungs- oder Kommunikationssteuerungsschicht:
    Sie session layer strukturiert den Datenaustausch (z.B. Dialogsteuerung und Synchronisation).

  6. Die Darstellungsschicht:
    Die Darstellungsschicht presentation layer realisiert die Anpassung der Datenstrukturen kommunizierender Prozesse. Hierzu gehören auch Aspekte der Alphabetumwandlungen und der Datenkompression.

  7. Die Anwendungsschicht:
    Die Anwendungsschicht besteht application layer aus Anwendungsdienstelementen), die ihre Dienste direkt dem Benutzer des Kommunikationssystems, dem sog. Anwendungsprozeß anbieten. Dienste sind z.B Auf- und Abbau von Anwendungsassoziationen (auf Schicht 7 spricht man nicht mehr von Verbindung sondern von Assoziation), Ausführung entfernter Operationen oder zuverlässiger Datentransferdienst.



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Aus: Internet: Werkzeuge und Dienste
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