Erst als Normierung von Netzwerken durch die ISO das Arpanet bereits einsatzfähig war, begann die ISO (International Standards Organisation) mit der Normierung von Netzwerken (ISO/OSI-Modell) [Tan90]. Die allgemeinen Erfahrungen bei der Entwicklung des Arpanet gingen zwar mit in die Normierung ein, TCP/IP wurde allerdings kein ISO-Standard. Dennoch behauptet sich TCP/IP bis heute als das Übertragungsprotokoll schlechthin, auch außerhalb der USA. Der Grund hierfür liegt wiederum in einem Beschluß der US-Regierung, den Einsatz von offenen Systemen in staatlichen Organisationen und vom Staat geförderten Projekten vorzuschreiben. Als offene Betriebssytemumgebung wurde UNIX gefordert. UNIX und TCP/IP Die Regierung entschied sich für den Einsatz von Berkeley UNIX (BSD, Berkeley Software Distribution) und gegen die AT& Version, weil sowohl TCP/IP als auch die darauf basierenden Anwendungen (FTP, Telnet, E-Mail) Teil der des BSD-Betriebssystems waren. UNIX setzte sich sehr schnell als Betriebssystem in offenen Umgebungen durch. Damit war der Grundstein für die Verbreitung von TCP/IP als Übertragungsprotokoll gelegt.
Mitte der 80er begann auch die amerikanische National Science Foundation (NSF) Interesse am Internet zu zeigen. Um den Wissenschaftlern aller amerikanischen Universitäten den Zugang zum Netz zu ermöglichen, gründete sie das NSFNET. Um immer mehr Institutionen anzuschließen und einem NSFNET immer weiter zunehmenden Verkehr gerecht zu werden, wurde ein System, basierend auf Backbones (=Rückgrat) realisiert, das die großen Rechenzentren miteinander verband. An diese konnten sich andere eigenständige Campus- und Weitverkehrsnetze (WAN, Wide Areas Networks) anschließen. Dieser Backbone trägt heute mit seinen 45 Mbit/s-Anschlüssen die Hauptlast des Internetverkehrs. Damit übernahm die NSF immer mehr die Aufgaben des Arpanet, das schließlich Ende 1989 vom Department of Defense aufgelöst wurde.