Der Dienst wurde in RFC 812 [HW82] von 1982 und
RFC 954 [HSF85] vom Oktober 1985 als Nicname/Whois spezifiziert.
Nicname/Whois
Die ursprüngliche Absicht war, den Anwendern im Internet einen
TCP-basierten Verzeichnisdienst anzubieten. Dazu sollte vom
damaligen Network Information Center eine Datenbank aufgebaut werden,
in der jeder Anwender, der Arpanet oder Milnet nutzen wollte, registriert
sein mußte. Verlangt wurde die Eingabe eines Namens und einer
Organisation, die Angabe von Telefonnummer, Faxnummer und Mailadresse
war freiwillig. Die Daten sollten zentral auf einem
Whois-Server gehalten werden.
Gleichzeitig forderte man bei der Vergabe der Internetnummern,
daß jeder, der IP Nummern beantragte, sich damit einverstanden
erklärte, in die Whois-Datenbank aufgenommen zu werden.
Die vollständige Registrierung aller Internetteilnehmer ist aus heutiger Sicht natürlich utopisch. Die Eintragung der Netzbeauftragten, also in der Regel derjenigen, die Internummern beantragen und für den Betrieb des Teilnetzes verantwortlich sind, wird jedoch auch heute immer verlangt. Der Server whois.ripe.net hält Whois für Netzwerkadministratoren diese Information für Europa vor, der Server whois.internic.net für den Rest der Welt. Neben der Angabe von Ansprechpartnern sind in diesen Whois-Servern auch Informationen über IP-Adressen und Domains gespeichert. Der Datenbestand dieser Server ist besonders für die Netzwerkadministratoren interessant, da bei auftretenden Problemen sehr schnell verantwortliche Personen gefunden werden können. Obwohl öffentlich zugänglich, eignen sich diese Server nicht, Informationen über Anwender im Internet zu erhalten.
Mittlerweile gehen Whois für Anwender auch einzelne Institutionen dazu über, eigene Whois-Server zu betreiben. Diese benutzen Whois im Sinne eines öffentlich zugänglichen Verzeichnisdienstes. Die Eintragung erfolgt auf freiwilliger Basis. In diesen Servern findet man Anschriften, Telefonnummern und Mailadressen von Angehörigen der jeweiligen Institution. Da es sich bei Whois aber nicht, wie z.B. bei X.500, um einen verteilten Dienst handelt, muß genau bekannt sein, bei welcher Organisation zu suchen ist, um einen Eintrag zu finden.