Die Netfind Architektur
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Figure: Site Discovery Algorithmus
Herkömmliche Verzeichnisdienste haben einen entscheidenen Nachteil: Die
Eingabe der Information ihrer Datenbanken, seien sie verteilt (X.500)
oder zentral (Whois), sowie das ,,Update`` geschieht manuell.
Wechselt eine Person
ihren Arbeitsplatz, kann es daher Wochen dauern, bis ihr Eintrag verbessert
wurde. Im Extremfall geschieht es nie, weil es einfach vergessen wird.
Netfindautomatische Auswertung verschiedener
Informationsquellen versucht, dieser Problematik Herr zu werden, indem
es einerseits versucht, möglichst viele Informationsquellen
automatisch auszuwerten,
andererseits ,,online`` nach Einträgen der Person sucht, wobei die
Online-Suche durch Integration anderer Werkzeuge geschieht, die im Internet
weit verbreitet sind.
Alle Informationsquellen, die Netfind verwendet, um seine Datenbank auf dem
neuesten Stand zu halten, sind in Abbildung
links oben
dargestellt. Sie durchlaufen einen mehrstufigen Algorithmus, bis sie als
Eintrag in die Seed Database aufgenommen werden. Diese Phase wird als Site Discovery bezeichnet und bleibt dem Benutzer verborgen.
Startet ein Benutzer eine Anfrage, wird der User Search Algorithmus
gestartet (Abb.
).
Figure: User-Search-Algorithmus
- 1.
- Der Benutzer spezifiziert mittels des Namens und verschiedener
Schlüsselworte die zu suchende Person.
- 2.
- Netfind versucht die Schlüsselworte in seiner Seed
Database zu
finden und bietet dem Benutzer eine Liste von Domains zur Auswahl an, in
denen näher gesucht werden soll. Dadurch wird versucht, die Netzlast in
Grenzen zu halten.
- 3.
- Netfind fragt bei den jeweils zuständigen DNS-Servern der
Domains nach verschiedenen Einträgen. Im einzelnen sind dies:
- URLs
- (Uniform Resource Locators, s. Kap.
). Momentan
gibt es im DNS noch keinen expliziten URL-Record, daher wird
der TXT-Record verwendet.
- NS
- (Autoritative Name Server)
- A
- (Host Address)
- MX
- (Mail Exchange). Postverwaltungsrechner einer Domain
- CNAME
- (Canonical Name). Alias für einen Rechner
- 4a. - 4c.
- Mit den vorhandenen Informationen über die Domains und
dem Namen der Person wird in den Datenbanken von X.500, Whois und
CSO-Telefonbüchern nach Einträgen gesucht.
- 4d.
- Mail-Forwards werden mittels SMTP durch das Kommando
EXPN (Expand) geprüft.
- 5.
- Als letzten Schritt versucht Netfind durch Finger
durchzuprüfen, ob weitere Informationen, z.B. Dateien .plan und
.project auf UNIX-Rechnern, verfügbar sind. Die Suche beschränkt
sich dabei auf maximal 50 Rechner, die durch die vorherigen Anfragen
gesammelt wurden.
- 6.
- Netfind übermittelt dem Benutzer am Ende einer Anfrage eine
kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
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Copyright Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994