DNS: Namen statt Internetnummern



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DNS: Namen statt Internetnummern

      Das Domain Name System (DNS) [Moc87a] [Moc87b] wurde geschaffen, um Rechnern statt den IP-Adressen auch logische Namengif zuordnen zu können. Dies erfolgte in den Anfängen des Internet über eine zentral gehaltene Datei (/etc/hosts auf UNIX Systemen) /etc/hosts des Network Information Centers (NIC)   die an alle Rechner jeder Domain regelmäßig mittels ftp verschickt wurde und die jeder IP-Adresse eindeutig einen Namen zuordnete. Damals war der Adreßraum noch flachgif , jedoch wurde im Laufe der Zeit eine größere Hierarchie nötig.

Als das Internet wuchs, war eine mittels ftp verschickte hosts-Datei für jeden Rechner nicht mehr möglich. Das Aktualisieren einer solchen Datei wäre zu aufwendig und würde das Netzwerk zu sehr belasten. /etc/hosts ist mittlerweile zu einer Datenbank   angewachsen und wird in Zonen aufgeteilt und von dedizierten Rechnern, den Domain Name Servern, innerhalb der Zone verwaltet.   Jeder Domain Name Server sieht also nur einen Teil des gesamten Domain Name Space.  

Insgesamt existieren drei Hauptkomponenten, aus denen sich das DNS zusammensetzt (vgl. Abb. gif):

  
Figure: Beispiel einer Domain Name Anfrage

  1. Der Domain Name Space (s. Abb. gif), Domain Name Space und Resource Records ein baumartiger, hierarchisch strukturierter Namensraum und die Resource Records. Das sind Datensätze, die den Knoten zugeordnet sind.
  2. Name Server sind   Name Server Programme bzw. Rechner, die die Informationen über die Struktur des Domain Name Space verwalten und aktualisieren. Ein Name Server hat normalerweise nur eine Teilsicht des Domain Name Space zu verwalten.
  3. Resolver sind Resolver Programme, die für den Client   Anfragen an den Name Server stellen. Resolver sind einem Name Server zugeordnet. Bei Anfragen, die er nicht beantworten kann, kann er aufgrund von Referenzen andere Name Server kontaktieren, um die Information zu erhalten.

Der Domain Name Space ist baumartig baumartige Struktur angelegt. Ausgehend von der Wurzel (root) folgen die Top Level Domains wie at, edu   oder de. Diese spalten sich in weitere Unterdomains auf. Abb.gif zeigt einen kleinen Ausschnitt der Toplevel Domain de mit den Unterdomains uni-karlsruhe und uka.

  
Figure: Domain Name Space (Ausschnitt)

Die Name Server des DNS verwalten also Zonen, die einen Knotenpunkt im DNS-Baum und alle darunterliegenden Zweige beinhalten. Durch die Existenz von Name Servern auf verschiedenen Tiefen des DNS-Baumes überlappen sich die Zonen der verschiedenen Name Server. Ein Name Server kennt jeweils seinen nächsthöheren und nächsttieferen Nachbarn. In jeder Zone gibt es aus Sicherheitsgründen mindestens zwei aktive Name Server (primary und secondary), die beide dieselben Informationen liefern. Für den Bereich de wird der Primary Server vom DE-NIC betrieben.



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Aus: Internet: Werkzeuge und Dienste
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