Das Prospero File System basiert auf dem Virtual System
Modelbasiert auf dem Virtual System Model
[Neu92b]. Dieses Modell erlaubt die Bildung eines globalen
Systems, in welchem der Benutzer sein eigenes, individuelles Virtual
System durch Auswahl und Gliederung von Objekten
(Dateien, Applikationen, Dienste...) gestalten kann. Die Darstellung eines
Virtual Systems geschieht mit einem gerichteten Graph, dem Naming
Network. Abbildung zeigt beispielhaft solch ein
Naming Network.
Man unterscheidet innerhalb des Prospero File SystemsProspero File System arbeitet mit Links zwischen zwei logischen Verweisen (Links): Der Conventional Link ordnet dem Namen eines Objekts die Information zu, die zum Zugriff auf das Objekt benötigt wird. Der Union Link ist ein Verweis auf ein Verzeichnis. Dieses Verzeichnis (Linked Directory) kann ebenfalls wieder Verweise enthalten. Nun werden durch einen Union Link diese Verweise automatisch Teil desselben; es wird also eine Baumstruktur aufgebaut mit dem Union Link als Wurzel. Ein Filter ist ein Programm, das einem Link zugeordnet sein kann. Er kann das Ergebnis eines Links auf ein Verzeichnis verändern. Wird ab jetzt von einem Link gesprochen, handelt es sich entweder um einen Conventional Link oder um einen Union Link, denen ein Filter zugeordnet sein kann.
Figure: Benutzerabhängiges Naming Network als Teil
des Virtual System Models
Ein Virtual Directory
ist ein Verzeichnis des Prospero File
Systems. Es ist ein temporäres Verzeichnis, das bei
einer Anfrage durch Anwendung von Filtern oder eines Union Links angelegt
wird.
Virtual Directory
Das virtuelle Verzeichnis CONFIG/SERVERS/PRINTERS in Abbildung
etwa definiert diejenigen Drucker, die für den
Benutzer verfügbar sind. Durch die Filteroption proximity(session#:, nearest) wird der Drucker abhängig von der jeweiligen
Sitzung dynamisch ausgewählt. Zusätzlich kommen durch
attribute (cost <= .05, postscript) nur die
postscriptfähigen Drucker in Frage, deren Kosten pro Seite nicht über 5 Cents
liegen.