In Das Arpanet den späten 60er Jahren begann in den
USA die staatliche Unterstützung von Experimenten zur Vernetzung
von Computern. Die ARPA (Advanced Research Projects Agency),
seit 1972 Defense ARPA (DARPA), die dem amerikanischen
Verteidigungsministerium unterstellt ist, forcierte mit erheblichen
finanziellen und personellen Mitteln die Entwicklung im
Bereich der Computervernetzung. Daß ausgerechnet das
US-Verteidigungsministerium die Initiative ergriff, ist kein Zufall.
Das DoD war stark daran
interessiert, über ein Kommunikationsmedium zu verfügen, das
auch unter ungünstigen Bedingungen die Übertragung von Daten
zuverlässig gewährleistet. Selbst beim Ausfall von Teilen
des Netzes sollte das System funktionsfähig bleiben.
Neben der militärischen Anwendung eröffnete die Vernetzung
von Computern im wissenschaftlichen und immer mehr auch
im kommerziellen Bereich völlig neue Anwendungsmöglichkeiten.
Um bestimmte wissenschaftliche Probleme mit Hilfe von Computern zu lösen, sind oft Rechner mit sehr großer Rechenleistung und spezielle Programme erforderlich. Diese Ausstattungen sind teuer und können nicht für jede Einrichtung einzeln beschafft werden. Oft hat ein ganzes Land lediglich einen dieser begehrten Computer. Über ein Rechnernetz ist es nun möglich, jedem Wissenschaftler von seinem Arbeitsplatz aus jederzeit Zugang zu solchen Großrechnern zu ermöglichen. Dies ist nur eines von vielen möglichen Anwendungsbeispielen.
Allgemein ermöglicht die Vernetzung von Computern die Nutzung aller im Netz resource sharing vorhandenen Ressourcen (resource sharing). Unterschiedliche Hardware, Programme, Daten und Peripheriegeräte können von allen Netzteilnehmern gemeinsam, unabhängig vom jeweiligen Standort, genutzt werden.
Dementsprechend war das erste Entwicklungsziel der ARPA,
einige wenige an geographisch unterschiedlichen Punkten
verteilte, verschiedenartige Hostrechner miteinander
heterogene Vernetzung
zu verbinden. Physikalisch wurde das Netz über angemietete
Leitungen mit einer Übertragungsrate von 50 Kbit/s realisert.
Um den diversen Computersystemen Rechnung zu tragen, wurden
eigene kleine Rechner, sog. IMP's (Interface Message Processor),
den jeweiligen Computern vorgeschaltet. Diese gleichartigen
IMP's bildeten, miteinander vernetzt, das eigentliche Netzwerk.
Die Hostrechner kommunizierten miteinander über den ihnen
zugeordneten IMP. Die IMP's ihrerseits waren dabei nur für den
Transport der Nachrichten zwischen den Hosts
verantwortlich [LR93].
Die ersten Herausforderungen waren