Kommando-Modus
Next: PortsDatenbanken und
Up: Die Arbeit mit
Previous: Ein ganz einfaches
Gibt man den Telnet-Befehl ohne Parameter ein, kommt man in den
Kommando-Modus von Telnet. Im Verlauf einer Telnet-Sitzung kann man durch
Eingabe des Telnet Escape
Characters
ebenfalls in den Kommando-Modus schalten.
Was Telnet als Escape Character akzeptiert, wird
meistens beim Aufbau einer Verbindung angegeben. Vor allem
auf einer Reise durch unterschiedliche Systeme ist der
Escape Character oft
lebensnotwendig.
Er ist häufig die einzige
Möglichkeit, aus obskuren Systemen oder hängenden Verbindungen wieder
herauszukommen.
Einen Überblick über die Möglichkeiten im Telnet-Kommando-Modus bekommt
man durch die Eingabe eines Fragezeichens (?); alle möglichen Kommandos
werden aufgelistet (s. Abb.
).
Figure: Telnet im Kommando-Modus
Zu einigen der Kommandos
gibt es nähere Informationen, indem der Kommandoname gefolgt von einem
Fragezeichen eingegeben wird. Die wichtigsten Kommandos und ihre Bedeutung:
- open open
Rechnername bzw. IP-Adresse Portnummer
Dieses Kommando versucht, eine Verbindung zum angegebenen Rechner
aufzubauen. Wird keine Portnummer angegeben, erfolgt der Verbindungsaufbau
zum Port 23 (s.
). Eine bestehende
Verbindung muß ggf. vorher geschlossen werden.
- Close bricht closeeine Verbindung ab.
Wenn eine Session aus dem Kommando-Modus gestartet
wurde, kehrt Telnet wieder in den Kommando-Modus zurück;
ansonsten wird das Telnet-Programm verlassen.
- Mit quit verläßt quit man das Telnet-Programm.
- Durch die Eingabe von z wird
das Telnet-Programm vorübergehend ,,suspendiert``,
d.h. man kann am lokalen Betriebssystem Kommandos absetzen und die
suspend
Telnet-Sitzung später wieder ,,reaktivieren``.
- Mode mode
beeinflußt den Zeitpunkt, wann Telnet die Eingaben des Benutzers
überträgt. Es gibt zwei unterschiedliche Modi: Character- und Line-Mode. Im Character-Mode wird
jedes Zeichen einzeln übertragen. Im
Line-Mode erfolgt die Übertragung erst dann, wenn eine Zeile durch
<return> abgeschlossen wird. Für viele Dienste und Anwendungen ist der
Character-Mode erforderlich, da sie durch einzelne Zeichen gesteuert
werden.
- Mit dem set-Kommando set kann man
für Telnet spezifische Variablen setzen. Die
wichtigste ist die Escape-Variable. Es kann vorkommen, daß der
Standard Escape Character von der Anwendung, die man über Telnet
benutzt, selbst als Steuerzeichen gebraucht wird. Durch Umsetzen der Escape-Variable auf ,,unkritische`` Zeichen kann Abhilfe geschaffen
werden. Ein weiterer Anwendungsbereich sind Telnet-Sessions über mehrere
Rechner hinweg; z.B. von Rechner A nach Rechner B nach Rechner C. Dadurch,
daß man auf jedem Rechner die Escape-Variable unterschiedlich setzt,
hält man sich die Möglichkeit offen, auf jedem ,,Zwischenrechner`` in den
Kommandomodus schalten zu können.
- Toggle toggle
erlaubt es, Parameter ein-, aus- oder umzuschalten. Der wichtigste
ist der Echo-Parameter.
Mit toggle echo kann zwischen Local- und Remote Echo Mode umgeschaltet werden. Im Local Echo
Mode wird die Benutzereingabe vom lokalen Telnet-Client vor der Übertragung
angezeigt. Im Remote Echo Mode ist der Server für die Anzeige der
Eingaben vom Benutzer beim Client verantwortlich.
- Ein weiterer interessanter Parameter ist der
options
Options-Parameter.
Wird er eingeschaltet, kann man die
Verhandlungen von Client und Server
mitverfolgen (s. Abb.
).
Die dargestellten Kommandos beziehen sich vor allem auf Telnet in einer
UNIX-Umgebung. Auf anderen Systemen stehen ähnliche und oft sogar mehr
Möglichkeiten zur Verfügung, z.B. Aufbau mehrerer Verbindungen, zwischen
denen bequem hin und her geschaltet werden kann.
Next: PortsDatenbanken und
Up: Die Arbeit mit
Previous: Ein ganz einfaches
Aus: Internet: Werkzeuge und Dienste
Copyright Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994