Wie Du mir, so ich Dir Marc Ruef | 24.09.2007 Dieser Beitrag bezieht sich auf mein Posting mit dem Titel Kaufen: ich kaufe, du kaufst, er kauft (http://www.computec.ch/news.php?item.178) vom 30. Juli 2007. Darin habe ich beschrieben, wie mühselig ich es doch immerwieder finde, wenn mich irgendwelche Verkäufer von Security-Firmen anrufen und mir ein Enduser-Produkt oder eine Partner-Lizenz verkaufen wollen. Als unabhängiges Consulting-Unternehmen wollen wir es nämlich tunlichst vermeiden, uns in irgendeiner Weise durch Hersteller beeinflussen zu lassen. Einige Wochen nach dem besagten Blog-Post, ich war gerade unter höchstem zeitlichen Druck, klingelte bei uns im Büro das Telefon. Simon nahm den Hörer ab und begrüsste das Gegenüber in freundlichstem Ton. Da mein Blick und meine Gedanken auf eine verworrende Datenbank konzentriert waren, habe ich nur am Rande mitgekriegt, als er mir das Telefonat auf meinen Anschluss umleitete. Ich hörte ihn nur sagen: "Sorry, hab nicht verstanden, wer es war!" Entzürnt darüber, dass ich nun durch jemanden unbekannten in höchst unnötiger Weise gestört werden würde, warf ich Simon einen düsteren Blick zu. Den kriegt er eigentlich sonst nur zu sehen, wenn er mal wieder schmatzend Pommes-Chips (fr)isst... Als ich den Hörer aus der Gabel nehmen wollte, kicherte Simon vor sich hin: "Oh doch, ich weiss, wer es ist ..." Vom Datenbank-Modus in den Telefon-Modus geschaltet meldete ich mich freundlich am Telefon. Schliesslich habe ich drei Jahre als Reiseberater in einem Reisebüro gearbeitet. Da hat man gefälligst freundlich zu sein. Als sich da eine Dame mit "Verkäuferin von Panda-Software" meldete, schaltete ich hingegen in den egoistischen Entertainment-Modus: Jetzt wollte ich mal meinen Spass haben! Sodann wurde ich gefragt, ob ich schon die Zeit hatte, die mir zugeschickte Brochure sowie die bereitgestellte Trial-Version einer verteilten Antiviren-Lösung auszuprobieren. Meine Antwort war sehr direkt: "Nein. Ich habe sehr viel zu tun und bin bis Ende des Jahres ausgebucht. Sollten Sie jedoch hübsch sein und mir ein Foto von sich zuschicken, können Sie eventuell bei uns arbeiten. Vielleicht finde dann auch ich wieder die Zeit zum Atmen ..." (Meine Mutter wäre nun wieder wütend, weil ich soetwas sexistisches gesagt habe!) Es war einige Sekunden still. Da ich mich nicht genötigt sah weiterzusprechen, wartete ich geduldig die Pause ab. Als die Dame plötzlich zu lachen anfing. Okay, wenigstens hatte sie nun auch ihren Spass. Sie stammelte etwas davon, dass sie mal gucken würde, ob sie ein gutes Foto von sich finde. Meine Mailadresse hatte sie ja. Zusätzlich fragte sie, ob sie mir weitere Details zu neuen Produkten schicken solle. Ich verneinte dies mit dem Hinweis darauf, dass ich gegenwärtig noch nicht mal Zeit zum Pinkeln finde und sich das deshalb nicht lohnt. Ansonsten ist dies die Stelle, wo ich darauf hinweise, dass wir keine Produkte verkaufen - Da mir aber eh nie jemand zuzuhören scheint, erschien mir dies für einmal als die bessere Antwort. Dieses mal reagierte sie schneller und sagte: "Gut, ich kann das Foto auch vorbeibringen. Und dann bring ich Ihnen auch einen Becher mit, wo sie reinpinkeln können." Sehr gut, die Dame hat Humor und ist schlagfertig - So mag ich das! Dennoch war ich mittlerweile darum bemüht das Gespräch zu beenden. Schliesslich wartete noch immer meine wahre Liebe - die unübersichtliche Datenbank - auf mich. Trotzdem denke ich, dass die gute Frau Panda-Software dieses Gespräch so schnell nicht vergessen wird. Wenigstens eine Frau, die sich immer an mich erinnern können wird! Aus eben diesem Grund nocheinmal der explizite Hinweis an alle Verkäufer von irgendwelchen Security-Produkten: Ich brauch nix und ich kauf nix. Auch wenn Ihr noch so oft anruft! Fotos von schönen Verkäuferinnen (zwischen 20-40 Jahren, blond bevorzugt) können dennoch gerne an marc.ruef@computec.ch geschickt werden.