Wenn Dir Trent nicht über den Weg traut Marc Ruef | 10.12.2007 Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sind zwei mit mir verbundene Eigenschaften, für die ich Tag für Tag hart arbeiten muss. Doch es lohnt sich: Die Leute schätzen meine Arbeit - Eben nicht nur wegen ihrer Substanz, sondern auch wegen der ihr anhaftenden Attribute. Dies führt gar so weit, dass wenn ich mal nicht 10 Minuten zu früh zu einem Termin komme, man sofort einen Suchtrupp losschickt. Darauf bin ich schon fast ein bisschen stolz. Wie die meisten Leute, jedenfalls der typische Xbox Live-Nutzer und World of Warcraft-Spieler, besitze ich eine Kreditkarte. Diese brauche ich vorwiegend für die eben genannten Dinge. Entweder gab es keine andere Möglichkeit der Zahlung (zu Beginn von Xbox Live) oder der Komfort ist einfach höher (im Fall von WoW). Ab und an bezahle ich mit der Karte auch das eine oder andere Buch, das ich bei meinem Stammhändler beziehe. Dann muss ich mich nicht mit einer teuren Nachnamesendung oder den mühsamen Rechnungen herumärgern. Vor einigen Tagen wollte ich ein neues Mobiltelefon kaufen, denn mein Razr hatte nach nur einem Jahr Einsatz das Zeitliche gesegnet (Drecksteil!). Da der Mobilvertrag über meine Arbeitsstelle gewährleistet wird und ich privat keine Abhängigkeit eingehen möchte, wollte ich mir ein Gerät ohne Abo kaufen. Im Internet habe ich mich sodann ein bisschen umgeschaut und in ein Samsumg SGH-i600 verliebt. Auf einer Schweizer Seite sollte ich den multimedialen Taschencomputer (inkl. WLAN) für sFr. 500.- bestellen können. Die Bezahlung wollte ich über Kreditkarte abwickeln. Mein Name, die Anschrift, die Kreditkartennummer, das Ablaufdatum der Karte sowie den dreistelligen Sicherheitscode angegeben sollte sich das Gerät in wenigen Tagen in meinem Besitz befinden ... Denkste! Ich erhielt Tags darauf ein Email, in dem folgendes geschrieben stand (Plenken und kaputte Zeilenumbrüche sind so enthalten): quote(...) damit wir Ihre Bestellung versenden können, fordert unsere Bank folgende Dokumente an: - eine Kopie Ihrer Identitätskarte Vorder/Rückseite - eine Kopie Ihrer Kreditkarte Vorder/Rückseite (Sie können 4 Ziffern verdecken) - eine Kopie einer Rechnung ( Strom/Telefon Rechnung nicht älter als 3 Monate) Sollte die Lieferadresse Ihr Arbeitsplatz sein, dann lassen Sie uns bitte ein Dokument mit Firmenbriefkopf, sowie Ihre Professionelle Email zukommen./quote Um es mit den Worten eines langjährigen Feuer-Mages (10/48/3 (http://eu.wowarmory.com/character-sheet.xml?r=Blackhand&n=Maldrakor)) einer grossen Raid-Gilde auszudrücken: "w00t?!11elf" Beim Einkauf mit einer Kreditkarte, in meinem Fall eine Mastercard, wird der Vertrag zwischen dem Kreditkarteninstitut und dem Händler abgeschlossen. Auch wenn der Inhaber der Karte kein Geld für das Bezahlen der Wahre haben sollte, wird das Kreditkarteninstitut den Betrag begleichen (und diesen dann beim Karteninhaber einfordern). Die Prüfung der Bonität erfolgt also vorgängig durch das Kreditkarteninstitut, das mir Kredit und Bürgschaft gewährleisten wird. Der Verkäufer wird nur Prüfen, ob dies der Fall ist. Meine Konten sind stets gedeckt. Wieso zum Teufel will man also hier zusätzliche Details zu meiner Person? Am liebsten hätte ich denen auch gleich noch ein paar Kinderfotos sowie eine getragene Unterhose von mir zugeschickt. Nun, ich bin sehr faul und der Aufwand in jeglicher Hinsicht zu hoch. Kurzerhand schrieb ich folgende Zeile zurück: "Das ist mir zu kompliziert. Bitte stornieren Sie meine Bestellung. Besten Dank!" Tja, wenn die meine sFr. 500.- nicht haben wollen, dann behalt ich sie halt. Gegenwärtig telefoniere ich wieder mit meinem alten T510. Ein kleines Gerät, das nichts kann. Dafür ist die Akkulaufzeit hervorragend und auch die Sprachqualität überragt mein kaputtes Razr um Längen (ist mir erst jetzt aufgefallen; Drecksteil!). Tja, dann muss die Wirtschaft wohl ohne mich in Schwung kommen. Ausserdem telefoniere ich eh nicht gern.