2008: Was war? 2009: Was wird? Marc Ruef | 22.12.2008 Wie jedes Jahr lasse ich eben dieses mit einem Blog-Beitrag ausklingen. Darin sollen vergangene und aktuelle Geschehnisse zusammengefasst sowie ein Ausblick auf die nahende Zukunft dargeboten werden. Dies ist damit der letzte Blog-Beitrag, den ich dieses Jahr veröffentlichen werde. Mein Jahr hat alles andere als gut angefangen. Das erste grosse Ereignis war der Kauf eines neuen Plasma-Fernsehers im Januar, der nach dem Aufstellen das Regal zusammenbrechen (http://www.computec.ch/news.php?item.222) liess. Die Lebensdauer des teuren Geräts war damit auf 30 Minuten limitiert. Ich hatte dann rund drei Monate keinen Fernseher, weil ich mich standhaft geweigert hatte, schon wieder einen neuen zu kaufen. Mittlerweile bin ich aber mit dem Nachfolgermodell sehr zufrieden und hab schon das eine oder andere Playstation 3-Spiel darauf genossen (Dead Space ist übrigens wohl der am meisten unterschätzte Titel des Jahres). Im Februar musste ich meine 5(!) Weisheitszähne ziehen lassen. In meinem jugendlichen Übermut habe ich sämtliche Operationen an einem einzigen Morgen, wenige Tage vor meinem Geburtstag, durchführen lassen. Da ich kurz zuvor Rambo 4 gesehen hatte, musste ich natürlich vor der schönen Krankenpflegerin meine Männlichkeit beweisen. Es kam wie es kommen musste und ich verbrachte meinen Geburtstag mit blutendem Mund, einer Kieferinfektion und 39° Fieber im Bett. Sich zwei Wochen lang nur von Joghurt zu ernähren ist alles andere als lustig. Doch auch das hat sich mittlerweile ergeben. Die wohl grösste Enttäuschung dieses Jahres war jedoch eine fiese Diffamierung, die durch ein ehemaliges computec.ch Mitglied angegangen wurde. Üble Beschimpfungen habe ich über mehrere Tage demütig über mich ergehen lassen, bis ich irgendwann genug hatte und spätestens bei Drohungen gegen meine Familie rigorose Massnahmen (http://www.computec.ch/news.php?item.245) einleiten musste. Sehr schade, dass gewisse Leute das Internet als rechtsfreien Raum wahrnehmen und die anderen Personen als seelenlose Zielscheiben verstehen. Das friedliche Zusammenleben scheint einmal mehr als Utopie in weite Ferne gerückt zu sein. Abgesehen von diesen drei Ereignissen war es ein sehr spannendes und ertragsreiches Jahr. Ich habe eine Vielzahl neuer Projekte öffentlich gemacht. Besondere Aufmerksamkeit hatte ich den letzten Jahren meinem Tractatus Logico-Philosophicus Instrumentum Computatorium (http://www.computec.ch/projekte/tractatus/) geschenkt. In dieser Arbeit habe ich mir zum Ziel gesetzt, philosophische Aspekte zum Thema Informatik und Computersicherheit zu axiomatisieren. Ein für mich äusserst spannendes und intellektuell bereicherndes Projekt, das in meinem Umfeld für viel Diskussionsstoff gesorgt hat. Innerhalb des Recon-Frameworks kamen drei neue Applikationen hinzu: Mit browserrecon (http://www.computec.ch/projekte/browserrecon/) wurde erstmals eine umfassende Lösung für Application Fingerprinting von Clients, in diesem Fall Webbrowser, vorgestellt. Durch filerecon (http://www.computec.ch/projekte/filerecon/) wird eine simple Lösung zu identifikation von Dateistrukturen, ähnlich dem klassischen file(1)-Kommando unter Unix/Linux, dargeboten. Und durch telnetrecon (http://www.computec.ch/projekte/telnetrecon/) ist eine Implementierung für das jahrelang vernachlässigte Application Fingerprinting von Telnet-Daemons erschienen. Auch im kommenden Jahr sollen verschiedene Projekte, an denen ich teilweise schon mehrere Jahre arbeite, vorgestellt werden. Zum einen möchte ich endlich eine Implementierung zu textrecon (http://www.computec.ch/projekte/textrecon) öffentlich machen. Dadurch sollen Urheber von Schriftstücken sowie Plagiate entdeckt werden können. Ein anderes Projekt beschäftigt sich damit, durch verschiedene dynamische Methoden (korrupten) Programmcode an Sicherheitssystemen (Firewalls, Antivirus) vorbeizuschmuggeln. Mehr will ich hier aber noch nicht verraten... Die grösste Zeit bis Mitte 2009 wird jedoch die dritte Auflage meines letzten Buchs Die Kunst des Penetration Testing (http://www.computec.ch/mruef/?s=dkdpt) in Anspruch nehmen. Mit grossem Erstaunen und ebenso grosser Freude hat sich auch im zweiten Jahr das Buch aussergewöhnlich gut verkauft. In der neuen Fassung sollen die bestehenden Kapitel optimiert und einige neue Diskussionen eingeführt werden. Inwiefern die von mir vorgesehenen Änderungen wirklich umfassend durchgesetzt werden können, wird sich voraussichtlich erst im Mai/Juni zeigen, wenn die neue Auflage im Handel erhältlich sein wird. In diesem Sinne danke ich einmal mehr allen Besuchern von computec.ch, den Nutzern meiner Projekte und den Lesern meiner Beiträge. Auch wenn dieses Jahr nicht immer alles rund gelaufen ist, freue ich mich doch sehr darüber, eine schöne Zeit verbracht zu haben. Sodann wünsche ich uns allen, dass es nächstes Jahr genauso gut, wenn nicht gar noch besser wird. Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!