Who the F**k is VRML? Marc Ruef | 08.03.2010 Jeden Morgen fahre ich mit der Bahn zur Arbeit. Und wenn es der Zufall will, dann treffe ich alte Bekannte, Freunde oder gar Familie. Eines Morgens traf ich einen Bekannten, der Kunst studiert hat. In seiner Ausbildung und seiner gegenwärtigen Tätigkeit spielen elektronische Medien - allen voran der Computer und das Internet - eine erstaunlich wichtige Rolle. So passiert es dann nicht selten, dass wir über das eine oder andere Thema diskutieren. Nachdem er sich erneut darüber geärgert hat, dass sein WordPress-Blog (http://www.computec.ch/news.php?item.298) eine Vielzahl an Patches erfordert, hat er das Thema VRML angeschnitten. Die Virtual Reality Modeling Language ist eine Beschreibungssprache für 3D-Szenen, die 1995 als Erweiterung für das World Wide Web entwickelt wurde. Ich sagte, dass ich die Sprache seit dem Ende der 90er Jahre nicht mehr gesehen hätte. Zeitgleich fragte ich nach, ob es denn mittlerweile anständige Editoren und Clients für VRML gibt. Er war sich auch nicht ganz sicher. Neben mir sass eine junge Dame, vielleicht Anfang oder Mitte Zwanzig. Sofort führt sie an, dass es mittlerweile durchaus anständige Clients gäbe. Ich und mein Freund waren verdutzt. Die Kombination aus hübscher, junger Dame, die Ahnung von VRML hat, war erfahrungsgemäss nicht zu erwarten. Ich wusste dann auch nicht gleich, was ich daraufhin antworten sollte. Eigentlich hätte es mich interessiert, ob und inwiefern die gegenwärtigen Browser damit umgehen können, ob man Plugins braucht oder ob ein Grossteil mit Standalone-Applikationen realisiert wird. Doch eigentlich studierte ich stattdessen den wahrscheinlichkeitstheoretischen Zufall, der zu der gegebenen Situation geführt hat. Er war klein, verdammt klein. Sie erwähnte noch, dass sie an der ETH Zürich arbeiten würde und schon mussten wir aussteigen. Die Situation amüsiert mich noch heute, wenn ich daran denke. Sie hätte aus einer Sitcom - beispielsweise The Big Bang Theory - stammen können. Meinen Morgen hat es jedenfalls sehr bereichert. Mit Javascript/DHTML lassen sich mittlerweile sehr effiziente 3D-Modelle in echtzeit rendern. Dennoch ist eine dreidimensionale Darstellung nicht für jede Situation wünschenswert. Genauso wie es Momentan gibt, in denen eine Tabelle vorteilhafter gegenüber einer Liste ist, gibt es Situationen, in denen eine 2D-Darstellung übersichtlicher als die 3D-Variante wirkt. Wie bei jeder Technologie ist es für das Durchsetzen dieser massgeblich, dass sie richtig eingesetzt wird. Den Nutzen von Diensten wie Twitter und Facebook erschliesst sich auch erst, wenn man sie richtig einsetzt. Das eine ist kein Ersatz für das andere. Genauso wie Twitter per se kein Ersatz für moderierte Tagesmedien (Zeitungen und Nachrichtensendungen) sein kann. (Mein Twitter-Account lautet übrigens @mruef (http://twitter.com/mruef).) 3D-Applikationen werden im Rahmen der Augmented Reality innerhalb der iPhone-Szene immer mehr an Wichtigkeit gewinnen. Applikationen wie Layar (http://itunes.apple.com/WebObjects/MZStore.woa/wa/viewSoftware?id=334404207&mt=8), Heads Up Navigator (http://itunes.apple.com/WebObjects/MZStore.woa/wa/viewSoftware?id=330367042&mt=8) oder Peak.ar (http://itunes.apple.com/WebObjects/MZStore.woa/wa/viewSoftware?id=331448290&mt=8) sind jedenfalls sehr spannend und haben mir schon oft geholfen. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft da noch bringen wird.