Back to the Future Marc Ruef | 15.08.2011 Ich bin ein unermüdlicher Verfechter der darwinistischen Evolutionstheorie. Das Überleben des Stärkeren fasziniert mich dahingehend, dass durch dieses Konzept eine ständige Weiterentwicklung erzwungen wird. Darwinismus ist aber nicht nur ein Konzept, das sich auf biologische Mechanismen anwenden lässt. Ebenso ist es in anderen Gebieten, dazu kann ebenfalls der Fachbereich der Informationstechnologie gezählt werden, einsetzbar. Im Computerbereich setzen sich in der Regel ebenfalls jene Methoden, Mechanismen und Technologien durch, die am elegantesten und effizientesten sind. Klar, auch hier gibt es soziologische und ökonomische Effekte zu beobachten, die aus Sicht des Darwinismus nicht oder nur indirekt nachvollziehbar sind (die Einfachheit des iPhones lässt so manchen Benutzer über die restriktive Geschlossenheit des Systems hinwegsehen - und trotzdem scheint der Tradeoff bestehen bleiben zu können). Alles in allem führen aber die meisten Entwicklungen dazu, das schlussendlich die besseren davon weiterexistieren können. Dies hat zu wunderbaren Lösungen geführt, die die elektronische Datenverarbeitung bereichert hat. Dinge, die man vor Jahren noch in mühseliger Weise von Hand durchführen musste, können heute zu grossen Teilen automatisiert werden. Im Bereich der Bildbearbeitung finden sich eine Vielzahl an wunderschönen Beispielen, die die jeweils jüngere Generation in ihrer Retrospektive gar nicht mehr nachvollziehen kann. "Was, das hat man früher von Hand gemacht", wird man entsetzt gefragt. Soweit, sogut. Und doch gibt es immerwieder Situationen, in denen hoffnungslos veraltete und ineffiziente Mechanismen überleben, aus technologischer Sicht ist es oftmals ein unliebsames dahinsiechen, können. Da werden beispielsweise vielerorts auch heute noch grosse Datenmengen manuell gefiltert und weiterverarbeitet - Und dies, obwohl Parsing-Mechanismen samt regulären Ausdrücken schon lange ihre Mächtigkeit bewiesen haben. Dass sowohl die Geschwindigkeit als auch die Zuverlässigkeit einer manuellen Abarbeitung abhanden kommt, das wird im aktionären Wahn schlichtweg übergangen. Vorzugsweise Firmen grösserer Struktur pflegen auf archaischen Stilmitteln festzusitzen. Die Effizienz der Arbeiten sinken in den Keller, doch da man sich nichts anderes gewohnt ist, macht man weiter wie bisher. Ich selbst habe grosse Mühe damit. Mein Magen beginnt zu schmerzen und meine Augen zu tränen, werde ich gezwungen, wie in den 80er Jahren zu arbeiten. Und dies will was heissen, pflege ich nämlich freiwillig einige ganz archaische Mechanismen vorzuziehen (z.B. im Bereich des Windows-Skripting ziehe ich VBS oftmals der eigentlich viel mächtigeren Powershell vor). In meinem Blog-Post Ich lebe für Automation (http://www.computec.ch/news.php?item.345) habe ich begründet und in Soziale Virtualisierung und ihre Automation (http://www.computec.ch/news.php?item.347) bewiesen, dass automatisierte Mechanismen unabdingbar an die Informatik geknüpfte Vorteile vereinen. Wer sich derer nicht bemächtigen möchte, der ist in diesem Bereich falsch aufgehoben. Das Erbsenzählen überlassen wir, soll es denn nicht ein Computer für uns übernehmen, den Erbsenzählern.