Die perfekte Leistung - Unmöglich? Marc Ruef | 23.01.2012 Meine Eltern sind begeisterte Sportler, beides ausgezeichnete Tennisspieler. Nach einer längeren Pause habe ich vor etwa 5 Jahren wieder mit dem Spiel angefangen, stehe seitdem jeweils 4 Mal pro Woche auf dem Platz. Tennis hat mein Leben in vielerlei Hinsicht - auch körperlich, psychisch und taktisch - enorm bereichert. Nur Knie- und Rückenprobleme verhindern, dass ich noch mehr spielen würde. Meine Mutter hat für die Schweiz mehrfach an der Weltmeisterschaft gespielt und mir also zig Jahrzehnte Spielerfahrung voraus. Als ich wieder seit langem ein Racquet in der Hand hielt, fragte ich sie, ob die Top 10-Spieler einen Match ohne einen eigenen Fehler durchspielen können. Sie verneinte dies, was mich erstaunte. Weder Federer noch Nadal - das damalige Spitzenduo - sollten dazu in der Lage sein? Ich dachte mir, dass ich ja bei der Arbeit den ganzen Tag konzentriert sein müsse. Und da passieren mir auch nur sehr wenige Fehler. Ich musste einige Tausend Bälle schlagen, bis ich verstand, warum meine Überlegung nicht auf den weissen Sport übertragbar ist. Einerseits sollte es keinen zweimalig identischen Schlag geben. Zu viele Variablen sind involviert: Die eigene Körperhaltung, die Anspassungen der Muskeln, die mentale Verfassung und die eingesetzten Winkel von Fussgelenk bis zur Schulter. Zwar gibt es auch bei meiner Arbeit viele Eventualitäten und Variablen. Doch ich habe den Vorteil, dass ich meistens nicht sofort eine Handlung vollziehen muss. Meistens kann ich darüber nachdenken, sie ausführen und überprüfen. Dadurch werden Korrekturen möglich, die beim Tennis nach ausgeführtem Schlag schlichtweg nicht mehr nachzuholen sind. Bei der täglichen Arbeit wird es erforderlich, dass man diese Möglichkeiten des Überdenkens und Ausbesserns zu nutzen weiss. Denn dadurch kann Qualität gewährleistet und die eigenen Fehler kaschiert werden. Sicherheitsüberprüfungen (http://www.scip.ch/?dienstleistungen.auditing) sind ein Werkzeug, um genau solche Korrekturen bei sicherheitskritischen Systemen angehen zu können. Zeitfenster für erfolgreiche Angriffe, die die eigene Fehlbarkeit vorzuführen in der Lage wären, können so minimiert werden. Wer sich einer Analyse verweigert, diese behindert oder verfälscht, der beraubt sich der Möglichkeit, eine verbesserte Qualität erlangen zu können. Meines Erachtens ist aber Qualität genau das, was eine Arbeit auszeichnen sollte. Ohne diese wird jedes Schaffen zur willkürlichen und zufälligen Handlung, die dem Glück unterworfen ist. In Krisensituationen sollte man sich aber nicht auf Glück verlassen müssen.