Widerstand ist zwecklos Marc Ruef | 17.12.2013 Ich hab schon viel erlebt bei meiner Arbeit. Immer mal wieder erzeugen sich Situationen, in denen ich mit Leuten zu tun habe, die mich nicht so gut finden (http://www.computec.ch/news.php?item.285). Sei dies nun aus rein subjektiver Sicht, da sie mein Auftreten nicht mögen. Oder halt wegen firmenpolitischer Gründe, weil sie sich durch meine Tätigkeit bevormundet fühlen. Von Natur aus bin ich ein ziemlich friedfertiger Mensch. Deshalb kann ich mich Pöbeleien und Zickereien eigentlich ganz gut abfinden (das Dr. House Syndrom (http://www.computec.ch/news.php?item.238) ist in unserem Fachbereich nicht selten anzutreffen). Wie zum Beispiel in einem Projekt, bei dem ich für das Coaching im Rahmen der Entwicklung einer neuen Applikation eingespannt war. Das Projektteam war sehr daran interessiert, was ich zu sagen hatte. Einzig der Chef-Entwickler liess keinen Versuch aus, mich in meiner Position zu diskreditieren. Meine erste Aufgabe sollte sein, im Rahmen von Interviews herauszufinden, wie das neue Produkt zu funktionieren hat. In einem nächsten Schritt sollte ich die Dokumente sichten, um meine Betrachtungen zu vertiefen. Weiterführende Fragen sollten mir beantwortet werden, so dass ich dann eine Liste mit adressierten und noch offenen Risiken erstellen konnte. Dieses Vorgehen passte meinem Gegenüber so gar nicht. Es sei nicht zielführend und überhaupt erwarte er per sofort eine Liste mit Massnahmen. Ohne mich aus der Ruhe zu bringen, habe ich erklärt, dass das Ausarbeiten von Massnahmen erst dann möglich ist, wenn Risiken identifiziert wurden. Mit diesen konnte ich mich aber aufgrund des fehlenden Einblicks in das Produkt noch nicht auseinandersetzen. Ein pauschalisiertes Dokumentieren theoretischer Risiken raubt uns allen nur unnötig Zeit. Die Sticheleien gingen latent weiter. Angeblich sollte ich ja mit dem Wissen um die eingesetzten Technologien im gleichen Atemzug bekannt machen können, welche Risiken gegeben sind. Wäre mein Job doch bloss so einfach: Da wir mit unseren Aussagen stets auch zu einem gewissen Grad haftbar sind, wollen diese gut überlegt sein - Man kann keine Qualität liefern, wenn man zwischen Tür und Angel irgendwelche Stammtischparolen herausposaunt. Ich muss zugeben, dass ich ob der Situation nicht grad erfreut war. Aber das Mass an Professionalität, das ich an mich stelle, hat es mir kategorisch verboten, mich dadurch provozieren zu lassen. Der Entwickler wähnte sich in einer starken Position. Er hoffte, mich ausbremsen und auflaufen lassen zu können. Er übersah dabei aber den Umstand, dass der Auditor in der Regel die besseren Karten hat: Derjenige, der die Fragen stellt und die Antworten bewertet, hat immer das letzte Wort. Die Wahl der Fragen und die Bewertung der Antworten kann das Resultat in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen ... Ich arbeite grundsätzlich für den Kunden und so sehe ich natürlich davon ab, auf derlei Machtkämpfe einzusteigen. Dadurch verliere ich nur unnötig Zeit und Fokus - Zwei Dinge, die schlussendlich massgeblich zur Qualität meiner Arbeit beitragen sollen. Und am Ende spricht immer die Qualität meiner Arbeit für mich. Das macht es umso schwieriger, wenn sich unfreundliche Entwickler um eine Diskreditierung bemühen wollen.