============================================================================ W-FRAGEN ZUM HACKER Braz Hernani (vecirex), Portugal 4th Aug. '02 http://www.tuners.ch; vx@tuners.ch ======================================= ============ 0.0 - Autor/Copyleft ;-) 1.0 - Intro 2.0 - Was ist ein Hacker ? 3.0 - Warum/Wozu zum Hacker ? 4.0 - Wie/Womit zum Hacker ? 5.0 - Wann bin ich Hacker ;-) ? 6.0 - Outro 0.0 - Autor/Copyleft ;-) ------------------------ Dieser Text wurde ursprünglich am 04. August 2002 von Braz Hernani geschrieben und kann ohne Einschränkung kopiert, verändert und vertrieben werden - mit oder ohne Einwilligung des Autors (BSD-/MIT-Stillizensierung). 1.0 - Intro : ------------- Im voraus - Dieser Text soll kurz, bündig und prägnant die paar W-Fragen über einen Computerhacker beantworten und dies _ausschliesslich_ der Überzeugung des Autors nach; der Sinn des Textes ist weder euch irgendwelch' dogmatische und weit verbreitete Hackergrundsätze einzutrichtern sonst ein Lebensstil zu definieren, den man zum Hackerwerden führen sollte - KEINESWEGS. Auch wird es in diesem Dokument nicht allzu technisch zu & her gehen, sodass dieser Text keiner bestimmten Zielgruppe gewidmet ist. So, nun aber rasch zum wesentlichen ... 2.0- Was ist ein Hacker ? -------------------------- Die Definition eines auf Computer bezogenen Hackers ist stritig; für die Medien ist es ein Sammelbegriff für einen Menschen der schadend oder auch nicht in fremde Computersysteme einbricht, Computernetzwerke lahmlegt, elektronische Bankkonten umbucht, Viren schreibt und oder (auch) verbreitet - somit im allg. nur Chaos im Cyberspace anrichtet. Da die Medien natürlich nur die Wahrheit ans Volk bringen und doch freilich gut gebildet sind, hat das Volk zur Mehrheit das gleiche Bild im Rahmen. Auch einige Wörterbücher, Lexikas und andere Scheinheilligkeiten stellen den Hacker als ein total destruktives Wesen dar, der unsere hochdigitalisierte Kapitalwirtschaft stark gefährdet und hinter Gitter eine deutlich bessere Figur machen würde. Die _echte_ Hackergemeinschaft sowie Kenner jener sind da flexibler und haben doch einige Begriffe ausgearbeitet, welche mittlerweile auch in _einigen_ der oben genannten Scheinheilligkeiten Einzug gehalten haben; z.B. wird das obige bösartig-agierende und (vielleicht auch) für Geld arbeitende Wesen als ein "Cracker" bezeichnet, während der "Hacker" hier als ein wissensdurstiger Computerenthusiast dargelegt wird, der für komplett freien Informationsfluss einsteht. Auch bricht ein so definierter Hacker nur dafür in Computersysteme ein um Sicherheitslücken öffentlich aufzuzeigen und nicht etwa um seine destruktive Kreativität walten zu lassen oder sich daran in irgend einer Form wirtschaftlich anzureichern. Auch wäre es denkbar einen solchen "Hack" für die Beschaffung von Informationen durchzuführen, welche der Öffentlichkeit zustehen, dabei jedoch nur soviel "Schaden" bzw. lockerer ausgedrückt "Datenmanipulation" durchzuziehen wie für diese Beschaffung von Nöten ist. "Scriptkiddies" ist ein weiterer Begriff der für jene Leute erschafft wurde, die meist ohne eine technische Wissensbasis und mittels von Hackern oder auch Crackern geschriebene Software öffentliches - meist kurzfristiges, Ansehen erlangen; ihr langfristiges Dasein sitzen sie dann oft ab ;-). Ein Hacker dagegen zeichnet sich besonders dadurch aus, das sich dieser _zumindest_ unter anderen Hackern _langfristiges_ Ansehen sichern kann. Prima Beispiele dazu : Linus Torvalds, Denis Ritchie, Richard Stallman UND UND UND - dies sind nur einige wenige Prominente. 3.0 - Warum/Wozu zum Hacker ? ----------------------------- Um Reich zu werden ? - Das dies natürlich geht, zeigen die oben genannten "Hacker" allemal, keiner von denen lebt irgendwo unter einer Brücke und bettelt um seine Existenz - trotzdem ist dies zumindest meiner Meinung nach absolut kein Argument und von den angesprochenen Hackern auch nicht angestrebert. Oft allerdings nicht immer, stehen Hacker dem kapitalistischem System feindlich gegenüber und wünschen sich eine Welt in der Menschen aufgrund innerer Werte beurteilt werden und nicht einer dem Banksaldo entsprechend eingeilte Hierarchie zugeordnet sind. Zum Hacker mutieren auch nicht nur Menschen einzelgängerischer Natur, sondern auch ganz einfach technikbegeisterte Menschen aller Lifestyles, Rassen, Hautfarben, Geschlechter, Sexualneigungen usw ... Es darf trotzdem getrost allgemein gesagt werden, dass die meisten Hacker wie auch der grammatikalische Begriff männlich sind - was total Schade ist, zumal Mädchen/Frauen nicht im geringsten weniger gut dazu geeignet wären; sie sind durchschnittlich kein Deut weniger intelligent oder begabt, eher könnten sie mit ihrer hemmungsloseren Gefühlswiedergabe Computer menschlicher stimmen ;-) - Hackerin bzw. Hackse wäre ein solch' weibliches Wesen zu bezeichnen, steht jedoch LEIDER weder ausgesprochen noch geschrieben in einem ausgewogenen Verhältnis zum männlichen Pendant ... Viel wurde hier getextet, doch wurde noch nicht gründlich geklärt, worin den genau die Motivation zum Hacker oder zur Hackse liegt. Einige strebern sich dazu um unter anderen Elitären eine starke Bewunderung und gar Neid auszulösen, andere fokussieren lediglich undichte Systeme, decken dort Sicherheitslücken auf, berichten diese, geben Tipps zur Behebung und räumen sich somit fast ungewollt eine Eliteposition ein. Wieder andere sind einfach total computersüchtig, schreiben tolle und nützliche Programme und werden automatisch zum Hacker; die meisten veröffentlichen auch den Quelltext unter einer freien Softwarelizenz, damit andere ihr Programm ausbessern und ganz oder teils für eigene Projekte verwenden können; Leute die Ihren Quelltext nicht zur Verfügung stellen sind entweder egoistisch, haben etwas zu verbergen, folgen wirtschaftlichen Interessen oder wollen einfach gründlichst im Rampenlicht stehen - sie haben schliesslich was entwickelt, was es in dieser Form kein zweites mal gibt ... Eine nützliche Argumentation, vorallem seitens der Freeware-Entwickler habe ich bis dato noch nicht gehört; letztendlich soll aber jeder seine "Werke" so lizensieren wie dieser es für richtig hält. 4.0 Wie/Womit zum Hacker ? -------------------------- Der Weg zum Hacker ist relativ und soll hier deshalb nicht mit einer absoluten Anleitung beschrieben werden. Kurz gilt : Zum Hacker wird man mit Interesse und Computer; hat man von letzterem eine besonders hohe Anzahl kann man verschiedene Betriebssysteme simultan fahren und breitere Tests durchführen. Dennoch sagt die Quantität noch nichts über die Qualität aus; so kann jemand mit nur einem eher bescheidenen Computer ein höheres Wissen an den Tag legen, als sonstwer mit einem dutzend Maschinen im Hause. Sind die Maschinen darüber hinaus extrem schnell sowie allzu multimedial ausgestattet verführt dies schnell zu vielen Gamestunden oder Filmabenden - nichts gegen, nur trägt dies sehr begrenzt zum Computerwissen bei. Das Computerwissen eines Hackers ist auch nicht von einem ganz bestimmten Muster geprägt; so ist nicht jeder ein auf Netzwerke spezialisierter Guru, welcher Sicherheitslücken aufdeckt oder sich anderweitig in dem Bereich auffällig macht - allerdings ist es hier von praktischer Notwendigkeit mehr als nur ein Computer zu besitzen. Es gibt auch solche die Offline herumhacken z.B. arbeiten diese an die Weiterentwicklung eines Betriebssystemkernels, schreiben sonstige nützliche Programme oder erstellen Dokumentationen - hier mag eine Maschine ausreichen. Doch sollte das Interesse eines echten Hackers ebenbürtig sein, wird man selbst bei hauptsächlich netzwerklosen Aktivitäten schnell dazu in der Lage sein wollen ein Netzwerk zu verstehen und aufbauen zu können, sodass rasch ein regelrechtes Hackzentrum entsteht. Die Frage was man den nun genau zu lernen hat, ist mehr/minder überflüssig, da man mit dem _nötigen_ Interesse ausgestattet an einem Punkt angefangen selber durch Lesen von Programmdokumentationen, Zeitschriften, Bücher und Programmquelltexten rasch zu jeder Frage eine Antwort findet - genau wie man sich auch auf Internetseiten durch die Links bis zum gewünschten Ziel durchklickt. In einigen Hacker-HOWTO's wird davon berichtet man brauche auf jeden Fall ein Unix-Derivat wie Linux oder ein *BSD um ein echter Hacker zu werden; dies ist deshalb nicht so umgekehrt, weil man sich nur durch das Studieren eines solchen quelloffenen Betriebssystems wirklich fundierte Betriebssystemkentnisse zulegen kann. Trtozdem soll dies nicht heissen, das alle Win-User hoffnungslose Lamer (ahnungslose Angeber) sind, man kann dort das System nur weniger vollständig kontrollieren geschweige den verstehen - für viele der auftretenden und oft unsachlichen Fehlermeldungen lässt sich selten eine logische Erklärung finden. Für diese Systeme sind öfters massig Lizenzgebühren (meist Einzelplatzlizenzen) zu entrichten und um etwas an einem Programm zu ändern, bleiben einem nur sehr langwierige, komplizierte und dazu illegale Hexeditor-Spielereien oder legale wenn auch trotzdem langwierige Gebete an die Entwickler zu richten. Über zu lernende Programmiersprache lässt sich generell nichts bestimmtes diktieren, doch der Einfachheit halber ist es empfehlenswert mit Seitenbeschreibungssprachen à la HTML mit CSS zu beginnnen, womit man dann auch eine eigene Homepage bauen kann. Um mehr in's Programmierfeeling einzutauchen empfiehlt sich anschliessend das Erlernen der Skriptsprache Javascript. Den Weg zu Assembler, C, C++ usw. wird man dann bestimmt früher oder später selber einschlagen oder auch nicht - je nach Lust & Laune ... Viel Wissen erlangt man vorallem durch das Lesen von Zeitschriften à la c't & ix (um die besten & anspruchstvollsten zu nennen), das Lesen von Fachbüchern und auch Programmquelltexten; letzteres vorallendingen um die Programmierfähigkeiten zu verbessern. Zum Lesen von was-auch-immer lässt sich sagen, dass man sich etwas nicht einfach für das Gelesen haben reinziehen sollte, sondern vielmehr für das Verstanden haben - dies sollte jeder wirklich angehende Hacker aber auch selber merken. Hier ist ein guter Punkt für einen Umbruch erreicht ... 5.0 - Wann bin ich Hacker ;-) ? ------------------------------- Ein Hacker ist man nicht durch das Beherrschen dieses und eines anderen Fachgebiets, sondern vielmehr durch den Wunsch nach mehr & noch mehr Wissen. "Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben, doch wenn man glaubt etwas zu sein, hört man auf etwas zu werden." - getreu dem Satz eines BMW-Vorsitzenders. Vielmehr lässt sich hier nicht mehr texten; ein beachtliches Fachwissen erreicht man auf diese neugierig-enthusiastische Weise sicherlich nach nur wenigen Jahren und je nachdem was man beruflich nebenbei lernt kann man sich rasch zum angesehenen Hacker formieren ... 6.0 - Outro ----------- Ist der Text unter aller Würde ? Die reinste Lüge ? Die absolut lächerlichste Ansammlung von Buchstaben & Zahlen ? - Kein Problem, der Text ist frei, macht es besser oder informiert mich mittels konstruktivem Feedback, wodurch ich es es zu schätzen & evtl. zu verändern wissen werde.